KONSTITUTIONSMEDIZIN
"Die Konstitutionsdiagnose zeigt uns die Kräfte, welche die kranke Person für den Umgang mit ihrem Leiden besitzt. Sie zeigt uns auch oft genug die tieferen Ursachen der Erkrankung. Da die therapeutische Behandlung zum grossen Teil darin besteht, jenen Abwehrkräften zu Hilfe zu kommen, sollte die Konstitutionsdiagnose der Ausgangspunkt für die Therapie sein." (CAWADIAS)
aus: "Die Konstitution" Joachim Broy
ERLÄUTERUNG ZUR HUMORALMEDIZIN
VIER ELEMENTE
Alle alten traditionellen Heilsysteme beruhen auf der Beobachtung der Natur und erkennen den Menschen als untrennbar von ihr. Es werden Analogien und Beziehungen vom Äusseren zum Inneren erkannt und beschrieben. So verhält es sich auch mit der Vier-Elementen-Lehre. Sie wurde von Empedokles von Agrigente (ca. 500–430 v. Chr.) in der griechischen Antike begründet. Eine Elementenlehre existiert in vielen werschiedenen Kulturen.
Den vier Elementen Luft, Feuer, Wasser und Erde werden die vier Qualitäten Wärme und Feuchtigkeit und deren Gegensätze Kälte (Mangel an Wärme) und Trockenheit (Mangel an Feuchtigkeit) zugeschrieben. Sie spiegeln sich auch in den vier Jahreszeiten, in unseren Lebensabschnitten, in klimatischen Regionen, in Pflanzen und deren Heilwirkungen, in Krankheiten und deren Verlauf wieder. Jedes Element herfüllt auf Grund seiner Qualitäten betsimmte Funktionen im Organismus. Sind diese Funktionen gestört, können Krankheiten entstehen. Durch das Erkennen der individuellen Störungen kann eine entsprechende Therapie eingeleitet werden, die zu einer ganzheitlichen Heilung führen kann.
aus: "Die Konstitution" Joachim Broy
ERLÄUTERUNG ZUR HUMORALMEDIZIN
VIER ELEMENTE
Alle alten traditionellen Heilsysteme beruhen auf der Beobachtung der Natur und erkennen den Menschen als untrennbar von ihr. Es werden Analogien und Beziehungen vom Äusseren zum Inneren erkannt und beschrieben. So verhält es sich auch mit der Vier-Elementen-Lehre. Sie wurde von Empedokles von Agrigente (ca. 500–430 v. Chr.) in der griechischen Antike begründet. Eine Elementenlehre existiert in vielen werschiedenen Kulturen.
Den vier Elementen Luft, Feuer, Wasser und Erde werden die vier Qualitäten Wärme und Feuchtigkeit und deren Gegensätze Kälte (Mangel an Wärme) und Trockenheit (Mangel an Feuchtigkeit) zugeschrieben. Sie spiegeln sich auch in den vier Jahreszeiten, in unseren Lebensabschnitten, in klimatischen Regionen, in Pflanzen und deren Heilwirkungen, in Krankheiten und deren Verlauf wieder. Jedes Element herfüllt auf Grund seiner Qualitäten betsimmte Funktionen im Organismus. Sind diese Funktionen gestört, können Krankheiten entstehen. Durch das Erkennen der individuellen Störungen kann eine entsprechende Therapie eingeleitet werden, die zu einer ganzheitlichen Heilung führen kann.
KONSTITUTIONSMEDIZIN
Der Arzt Hippokrates von Kos (460-370 v. Chr.) begründet auf der Vier-Elementen-Lehre die Humoralmedizin oder Vier-Säfte-Lehre. (Humores gr. = Saft, Flüssigkeit)
Jede Konstitutionsmedizin braucht ein Arbeitsmodell, mit dem sich die systemischen Funktionsabläufe eines Organismus erklären lassen. Dieses Modell bildet in der TEN seither die Humoralmedizin.
Wir erkennen die Qualitäten der Elemente auch in uns in den sogenannten vier Säften. Diese werden heute im Gegensatz zur hippokratischen Zeit nicht mehr als materielle Säfte gesehen, sondern als Wirkprinzipien. Eine Art Software. Sie haben einen engen Bezug zu bestimmten Organen und Körperflüssigkeiten. Dürfen aber nicht damit verwechselt werden. Die vier Humores oder Säfte werden folgendermassen genannt: Sanguis, Cholera, Phlegma und Melancholera. Ihre Qualitäten Wärme, steht für die aktive Energie, für Verbrennung, Feuchtigkeit steht für die Substanz, die verbrennt werden kann. Also die Energiereserve. Die Nahrung. Beide bedingen einander für einen lebenden Organismus. Wie aber auch der Zündfunke und das Benzin für die Fortbewegung eines Autos.
Hippokrates beschreibt in einer seiner vielen Schriften die gesamte Embryologie, die Entstehung eines Menschen im Mutterleib, ausschliesslich auf der Grundlage der Elemente Feuer und Wasser, also Wärme und Feuchtigkeit. Auf dieser Grundlage erklärt er auch die Entwicklung der darauf beruhenden verschiedenen Konstitutionen von Personen. Je nach verhältnismässigem Anteil von Wärme und Feuchtigkeit und deren Gegensätze Kälte und Trockenheit entstehen unterschiedliche Konstitutionen. Die Konstitution ist genetisch festgelegt, wird aber durch Lebensumstände und Verhalten beeinflusst. Aufgrund der Konstitution einer Person entstehen Vorlieben für Wärme oder Kälte, Reaktionsweisen auf diverse Einflüsse und Reize wie Ernährung, klimatische Veränderungen, Krankheiten, Unfälle, elektromagnetische Strahlungen u.v.m.
In der Konstitutionsmedizin gehts es sowohl in der Gesundheitserhaltung wie der Behandlung von Krankheiten immer darum, den Menschen zu unterstützen, das Gleichgewicht dieser vier Elemente, deren Qualitäten und deren Aufgaben wiederherzustellen.
Hippokrates beschreibt ganz genau, welche Tätigkeiten zu welchem Zeitpunkt ausgeführt welche Wirkung haben. Dies verhält sich auch heute noch so. Je nach der individuellen Konstitution ist nicht für jede Person dasselbe zu jedem Zeitpunkt nützlich.
Hier ein Auszug aus der hippokratischen Schrift «Lebensordnung Buch 2».
DIE WIRKUNG DER RUHE
Kurzer Schlaf im nüchternen Zustand: macht mager und kalt
Langer Schlaf im nüchternen Zustand: bringt Fleisch durch Erwärmung
zum Abschmelzen und macht den Körper schwach.
Schlaf nach dem Essen: macht warm und feucht, weil es die Nahrung auf
den Körper verteilt.
Schlaf nach Morgenspaziergang: macht am meisten trocken.
Nach dem Essen nicht schlafen schadet, weil es die Speise nicht zergehen
lässt.
Bequemlichkeit: macht feucht und schwächt den Körper, weil, im Ruhezustand
braucht die Psyche die Feuchtigkeit nicht auf.
Anstrengung: macht trocken und stärkt den Körper.
DIE WIRKUNG VON SPAZIERGÄNGEN
Spaziergang nach dem Essen: macht Bauch und Körper trocken, lässt
den Bauch nicht fett werden.
Morgenspaziergänge: machen mager, machen die Organe des Kopfes
leicht, klar und feinhörig, öffnen den Darm.
Spaziergänge nach gymnastischen Übungen: machen den Körper rein
und mager, weil sie die Abschmelzungen des Fleisches, welche in Folge
der Anstrengung entstehen, sich nicht ansammeln lassen, sondern
ausscheiden.
Aus Dr. med. Richard Kapferer, & Prof. Dr. Med. Georg Stricker, (1933-40) Die Werke des Hippokrates, Bd. 1, Stuttgart: Hippokrates Verlag
Für Menschen im kranken Zustand hat er entsprechende Anleitungen mit Therapien und Naturheilmitteln gegeben, um diesen wieder in seine gesunde Ordnung zurückzuführen.
Ein Mensch reagiert auf eine virale Infektion heftig, mit viel Fieber und Schwitzen. Eine andere Person wird träge, entwickelt kein Fieber, schleppt sich dahin. Ersteres entspricht der feurigen Konstitution, das Zweite der trägen erdigen Konstitution. Beide brauchen, dem Reaktionsmuster entsprechend, eine ganz unterschiedliche Behandlung, um auf natürliche Weise zu gesunden. Der Person mit den feurigen überschiessenden Reaktionen muss besänftigend und nährend geholfen werden. Sie darf nicht noch mehr angeheizt werden. Hingegen fehlt der Person mit der schleppenden Verlaufsform die Substanz und die Wärme, sich adäquat mit dem äusseren Einfluss auseinanderzusetzen. Sie muss nährend und wärmend behandelt werden, damit sie wieder zu ihren eigenen Kräften zurückfindet. Dazu können unterschiedliche Behandlungsmethoden gewählt werden. Das Wichtige ist immer, dass diese die entsprechenden Funktionen erfüllen.
TEMPERAMENTENLEHRE
Galenos von Pergamon (129-216 n. Chr.) begründete auf den vier Elementen und der Humoralmedizin, die Temperamentenlehre. Das Temperament entsteht aus der Dominanz einer der Säfte bei einem Menschen. Diese Dominanz ist nicht krankheitsauslösend, sondern prägt im Wesentlichen die körperliche Erscheinung und Verhaltensmerkmale. Temperament und Konstitution einer Person können nicht gegensätzlich sein, sondern beruhen aus biologischen Gründen aufeinander.
Eine tabellarische Übersicht der Zusammengehörigkeiten:
Der Arzt Hippokrates von Kos (460-370 v. Chr.) begründet auf der Vier-Elementen-Lehre die Humoralmedizin oder Vier-Säfte-Lehre. (Humores gr. = Saft, Flüssigkeit)
Jede Konstitutionsmedizin braucht ein Arbeitsmodell, mit dem sich die systemischen Funktionsabläufe eines Organismus erklären lassen. Dieses Modell bildet in der TEN seither die Humoralmedizin.
Wir erkennen die Qualitäten der Elemente auch in uns in den sogenannten vier Säften. Diese werden heute im Gegensatz zur hippokratischen Zeit nicht mehr als materielle Säfte gesehen, sondern als Wirkprinzipien. Eine Art Software. Sie haben einen engen Bezug zu bestimmten Organen und Körperflüssigkeiten. Dürfen aber nicht damit verwechselt werden. Die vier Humores oder Säfte werden folgendermassen genannt: Sanguis, Cholera, Phlegma und Melancholera. Ihre Qualitäten Wärme, steht für die aktive Energie, für Verbrennung, Feuchtigkeit steht für die Substanz, die verbrennt werden kann. Also die Energiereserve. Die Nahrung. Beide bedingen einander für einen lebenden Organismus. Wie aber auch der Zündfunke und das Benzin für die Fortbewegung eines Autos.
Hippokrates beschreibt in einer seiner vielen Schriften die gesamte Embryologie, die Entstehung eines Menschen im Mutterleib, ausschliesslich auf der Grundlage der Elemente Feuer und Wasser, also Wärme und Feuchtigkeit. Auf dieser Grundlage erklärt er auch die Entwicklung der darauf beruhenden verschiedenen Konstitutionen von Personen. Je nach verhältnismässigem Anteil von Wärme und Feuchtigkeit und deren Gegensätze Kälte und Trockenheit entstehen unterschiedliche Konstitutionen. Die Konstitution ist genetisch festgelegt, wird aber durch Lebensumstände und Verhalten beeinflusst. Aufgrund der Konstitution einer Person entstehen Vorlieben für Wärme oder Kälte, Reaktionsweisen auf diverse Einflüsse und Reize wie Ernährung, klimatische Veränderungen, Krankheiten, Unfälle, elektromagnetische Strahlungen u.v.m.
In der Konstitutionsmedizin gehts es sowohl in der Gesundheitserhaltung wie der Behandlung von Krankheiten immer darum, den Menschen zu unterstützen, das Gleichgewicht dieser vier Elemente, deren Qualitäten und deren Aufgaben wiederherzustellen.
Hippokrates beschreibt ganz genau, welche Tätigkeiten zu welchem Zeitpunkt ausgeführt welche Wirkung haben. Dies verhält sich auch heute noch so. Je nach der individuellen Konstitution ist nicht für jede Person dasselbe zu jedem Zeitpunkt nützlich.
Hier ein Auszug aus der hippokratischen Schrift «Lebensordnung Buch 2».
DIE WIRKUNG DER RUHE
Kurzer Schlaf im nüchternen Zustand: macht mager und kalt
Langer Schlaf im nüchternen Zustand: bringt Fleisch durch Erwärmung
zum Abschmelzen und macht den Körper schwach.
Schlaf nach dem Essen: macht warm und feucht, weil es die Nahrung auf
den Körper verteilt.
Schlaf nach Morgenspaziergang: macht am meisten trocken.
Nach dem Essen nicht schlafen schadet, weil es die Speise nicht zergehen
lässt.
Bequemlichkeit: macht feucht und schwächt den Körper, weil, im Ruhezustand
braucht die Psyche die Feuchtigkeit nicht auf.
Anstrengung: macht trocken und stärkt den Körper.
DIE WIRKUNG VON SPAZIERGÄNGEN
Spaziergang nach dem Essen: macht Bauch und Körper trocken, lässt
den Bauch nicht fett werden.
Morgenspaziergänge: machen mager, machen die Organe des Kopfes
leicht, klar und feinhörig, öffnen den Darm.
Spaziergänge nach gymnastischen Übungen: machen den Körper rein
und mager, weil sie die Abschmelzungen des Fleisches, welche in Folge
der Anstrengung entstehen, sich nicht ansammeln lassen, sondern
ausscheiden.
Aus Dr. med. Richard Kapferer, & Prof. Dr. Med. Georg Stricker, (1933-40) Die Werke des Hippokrates, Bd. 1, Stuttgart: Hippokrates Verlag
Für Menschen im kranken Zustand hat er entsprechende Anleitungen mit Therapien und Naturheilmitteln gegeben, um diesen wieder in seine gesunde Ordnung zurückzuführen.
Ein Mensch reagiert auf eine virale Infektion heftig, mit viel Fieber und Schwitzen. Eine andere Person wird träge, entwickelt kein Fieber, schleppt sich dahin. Ersteres entspricht der feurigen Konstitution, das Zweite der trägen erdigen Konstitution. Beide brauchen, dem Reaktionsmuster entsprechend, eine ganz unterschiedliche Behandlung, um auf natürliche Weise zu gesunden. Der Person mit den feurigen überschiessenden Reaktionen muss besänftigend und nährend geholfen werden. Sie darf nicht noch mehr angeheizt werden. Hingegen fehlt der Person mit der schleppenden Verlaufsform die Substanz und die Wärme, sich adäquat mit dem äusseren Einfluss auseinanderzusetzen. Sie muss nährend und wärmend behandelt werden, damit sie wieder zu ihren eigenen Kräften zurückfindet. Dazu können unterschiedliche Behandlungsmethoden gewählt werden. Das Wichtige ist immer, dass diese die entsprechenden Funktionen erfüllen.
TEMPERAMENTENLEHRE
Galenos von Pergamon (129-216 n. Chr.) begründete auf den vier Elementen und der Humoralmedizin, die Temperamentenlehre. Das Temperament entsteht aus der Dominanz einer der Säfte bei einem Menschen. Diese Dominanz ist nicht krankheitsauslösend, sondern prägt im Wesentlichen die körperliche Erscheinung und Verhaltensmerkmale. Temperament und Konstitution einer Person können nicht gegensätzlich sein, sondern beruhen aus biologischen Gründen aufeinander.
Eine tabellarische Übersicht der Zusammengehörigkeiten:
ELEMENT
TEMPERAMENT HUMORES QUALITÄTEN LEBENSALTER JAHRESZEIT KARDINALORGAN GESCHMACK FUNKTION |
LUFT
Sanguinerker/-in Sanguis/Blut feucht/warm Kindheit Frühling Herz süss ausgleichen / verteilen |
FEUER
Choleriker/-in Cholera/Gelbgalle warm/trocken Jugend Sommer Leber/Galle scharf / bitter auflösen / bewegen |
ERDE
Melancholiker/-in Melancholera/Schwarzgalle trocken/kalt Alter Winter Milz sauer begrenzen / verdichten |
WASSER
Phlegmatiker/-in Phlegma/Lymphe kalt/feucht Erwachsenenalter Herbst Gehirn salzig erweichen / befeuchten |
Auf der Basis des heutigen konventionellen medizinischen Denkens ist eine Konstitutionsmedizin nicht vollständig erklärbar. Es ist wichtig zu erkennen, dass es sich um verschiedene Arbeits- oder Denkmodelle handelt. Es ist nicht Ziel und Zweck, diese untereinander zu bewerten! Es ist aber wichtig, diese klar zu unterscheiden und zu erkennen, in welchem Denkmodell man sich sowohl in der Diagnostik wie im Therapiekonzept befindet. Und auch zu erkennen, wann welches Medizinkonzept sinnvollerweise eingesetzt wird. Wo seine Stärken und wo seine Schwächen sind.
QUELLENANGABE:
Broy, Joachim, Die Konstitution. 2.Auflage 1992, München: Klaus Foitzik Verlag
Raimann, C., Ganz, C., Garvelmann, F., Bertschi-Stahl, H.-D., & Fehr-Streule, R. (2012). Grundlagen der Traditionellen Europäischen Naturheilkunde. Schiedlberg: Bacopa Verlag.
Garvelmann, F., & Raimann, C. (2016). Humoralmedizinische Praxis, Arbeitsgrundlagen der TEN (Bd. 1). Schiedlberg: Bacopa Verlag.
Garvelmann, F. (2018) Konstitutionsmedizin. Schiedlberg: Bacopa Verlag.
QUELLENANGABE:
Broy, Joachim, Die Konstitution. 2.Auflage 1992, München: Klaus Foitzik Verlag
Raimann, C., Ganz, C., Garvelmann, F., Bertschi-Stahl, H.-D., & Fehr-Streule, R. (2012). Grundlagen der Traditionellen Europäischen Naturheilkunde. Schiedlberg: Bacopa Verlag.
Garvelmann, F., & Raimann, C. (2016). Humoralmedizinische Praxis, Arbeitsgrundlagen der TEN (Bd. 1). Schiedlberg: Bacopa Verlag.
Garvelmann, F. (2018) Konstitutionsmedizin. Schiedlberg: Bacopa Verlag.